Judith Reintke — artist

Mistelobjekt – pan’sche Meditation

titel: ‚pan’sche Meditation‘

material & technik: interaktive Rauminstallation, Mistelzweige geschält, Schafwolle, Ziegenfell, Mistelblätter, Räucherstövchen, Wasserschale, Kleiderhaken

entstehungsjahr: 2016 – year: 2016

Beschreibung:

Als Künstlerin/Schäferin/Akad.Expertin für Arzneipflanzen ist Judith Reintkes Zugang zu dieser Rauminstallation forschender, neugieriger Natur. Durch die Positonierung eines Objekts aus Mistelzweigen, mit Mistelspänen gefülltem Ziegenfellkissen und einer Meditationsmatte im Kontext des Kunst- und Kellerraumes der Produzentengalerie plan d entsteht ein Spannungsfeld von Lebensenergie, Instinktnatur und gleichzeitiger Ruhe und Stille. Sie sind herzlich eingeladen zu erkunden, teilzuhaben, in Resonanz zu sein!

Viscum album – europäische Mistel

Misteln sind immergrüne, strauchartige Halbparasiten. Sie wachsen bevorzugt auf Laubbäumen,
wie z.B. auf Apfel-, Pappel-, Linden-, Weißdorn-, Birken- und Robinienbäumen und Nadelhölzern wie Tanne und Kiefer.

In der Volksmedizin wurden Misteln bei Epilepsie angewendet. Mistelpräparate wirken generell stärkend auf das Immunsystem. Heute finden sie in der Krebstherapie in Form von Mistelinjektionen ihre Anwendung.

Die Mistel gehört mit zu den ältesten bekannten Zauber- und Heilpflanzen. Den frühen keltischen Druiden war sie eine der bedeutendsten Heilpflanzen.
In alten Volksbräuchen wurden und werden Mistelzweige ins Haus und in die Ställe gehängt als Schutz vor Unheil, Blitz, Krankheit, bösen Geistern und Dämonen. Misteln gelten als Schutzkraut. Wird Mistelkraut verbrannt werden negative Einflüsse vertrieben und Pforten zu anderer Wahrnehmung geöffnet.

Die Mistel gilt als eine absolute Glückspflanze, sie bringt Glück in das Haus in dem sie hängt. Die immergrüne Pflanze symbolisiert Fruchtbarkeit, Wachstum, Lebens- und Liebeskraft. Wenn sich Mann und Frau unter einem Mistelzweig treffen dürfen sie sich küssen. (egal ob sie verheiratet, beisammen sind oder nicht). Paare bleiben länger verliebt wenn sie sich regelmäßig unter einer Mistel küssen.

In der Geomantie wird die Mistel als Entstörer angesehen, der in Symbiose mit einem Baum lebt und ihm hilft an energetisch gestörten Zonen zu wachsen.

Symbolisch steht die Mistel für die Vereinigung von Gegensätzen.

Pan und der Ziegenbock

Der Hirtengott Pan ist eine der griechischen Mythologie entsprungene Naturgottheit. Er wird mit Naturverbundenheit, Fruchtbarkeit und Lebenslust assoziiert. Pan steht aber auch für die Wildheit in seiner ursprünglichsten Form. In seiner größten Wildheit kann er selbst ‚panischen‘ Schrecken verbreiten. Pan wird meist als Chimäre dargestellt, als wilder Mann mit einem Schwanz und Beinen des Ziegenbocks. Er versinnbildlicht überschäumende Lebenskraft und schöpferische Energie.